Camper Selbstausbau - So geht´s

Camper Selbstbau
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Minicamper sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Der Trend geht weg von den oft sehr teuren und unflexiblen Reisemobilen hin zu selbstausgebauten Vans und kleinen Transportern, die nach den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben gestaltet werden können. Mit etwas handwerklichem Geschick, Kreativität und der richtigen Planung lässt sich ein herkömmlicher Kleintransporter oder Minibus in ein funktionales, gemütliches und vor allem individuelles Zuhause auf vier Rädern verwandeln.

Die Vorteile eines selbstausgebauten Campers

Minicamper sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Der Trend geht weg von den oft sehr teuren und unflexiblen Reisemobilen hin zu selbstausgebauten Vans und kleinen Transportern, die nach den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben gestaltet werden können. Mit etwas handwerklichem Geschick, Kreativität und der richtigen Planung lässt sich ein herkömmlicher Kleintransporter oder Minibus in ein funktionales, gemütliches und vor allem individuelles Zuhause auf vier Rädern verwandeln.

Kosteneffizienz

Der Selbstausbau ist in den meisten Fällen deutlich günstiger, als ein fertiges Wohnmobil oder Reisemobil zu kaufen. Je nach Größe des Basisfahrzeugs und gewünschter Ausstattung können die Kosten für einen Camper-Selbstausbau zwischen 2000 Euro für einen sehr einfachen Innenausbau bis hin zu 15.000 Euro und mehr für eine luxuriöse Lösung mit viel Komfort variieren. Dabei bietet der Selbstausbau natürlich viel Potential zum Sparen, wenn man beispielsweise auf gebrauchte oder recycelte Materialien zurückgreift.

Individualität und Funktionalität

Beim Selbstausbau richtet man sein Camper ganz nach den eigenen Vorstellungen, Bedürfnissen und dem persönlichen Stil ein. Das betrifft sowohl die Material- und Farbwahl für die Inneneinrichtung als auch den Grundriss und die verbauten Geräte oder Accessoires. So entsteht ein Unikat, das perfekt auf die Nutzer zugeschnitten ist. Durch cleveres Design lassen sich auch in einem kleinen Fahrzeug alle wichtigen Funktionen optimal integrieren.

Reparatur und Wartung

Da man das Fahrzeug selbst aus- und umgebaut hat, kennt man es bis ins kleinste Detail. Dies erleichtert Reparaturen, Wartungsarbeiten oder kleinere Umbauten enorm, da man selbst über das nötige Know-How verfügt. So lassen sich Kosten sparen.

Kompakt

Kleine Campingbusse bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht sind wendig, verbrauchen wenig Sprit und finden selbst auf engen Campingplätzen noch einen Stellplatz. Die kompakten Abmessungen erleichtern auch das Fahren auf kleinen Straßen oder Passstraßen.

Sorgfältige Planung und Design als wichtige Grundlage

Bevor man mit dem eigentlichen Ausbau loslegt, ist eine sorgfältige und detaillierte Planung unabdingbar. Hier sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um das spätere Campermobil optimal an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können.

Wahl des geeigneten Basisfahrzeugs

In einem ersten Schritt gilt es, ein geeignetes Basisfahrzeug als Ausgangspunkt für den Camper-Ausbau auszuwählen. Dies hängt natürlich stark von der gewünschten Größe und dem verfügbaren Budget ab.
  • Kleintransporter wie VW Caddy, Mercedes Citan oder Fiat Doblo für 1-2 Personen
  • Kompakte Vans wie VW T6 California, Mercedes V-Klasse oder Renault Trafic für 2-4 Personen
Wichtig bei der Auswahl sind die Außenmaße beziehungsweise der Radstand, das zulässige Gesamtgewicht, die nutzbare Innenraumhöhe und natürlich der Kaufpreis des Basisfahrzeugs. Hier sollte man, wenn möglich, eher etwas mehr investieren, um ein Fahrzeug in gutem Gesamtzustand mit möglichst wenig Kilometern und umfassenden Wartungsnachweisen zu erhalten. Dies erspart oft Kosten für Reparaturen und erhält den Wiederverkaufswert. In der Regel muss man für einen gebrauchten Kleintransporter mindestens 3.000 Euro einplanen. Kompakte Vans starten bei 7.000 Euro, während kleine Reisebusse je nach Zustand und Ausstattung 13.000 Euro und mehr kosten können.

Grundriss planen

Als nächstes empfiehlt sich, einen detaillierten Grundriss des Fahrzeugs für die geplante Inneneinrichtung anzufertigen. Hier skizziert man mit genauen Maßen den Standort der wichtigsten Einbauteile:
  • Schlafmöglichkeit bzw. Bett
  • Küchenblock mit Kochstelle, Spüle und Stauraum
  • Tisch bzw. Sitzmöglichkeit
  • Stauraummöbel wie Schränke, Regale, Schubladen
  • Optional Nasszelle mit Campingtoilette und Waschbecken
Bei der Planung der Möbel und des Layouts sollte man besonderes Augenmerk auf eine effiziente Nutzung des zur Verfügung stehenden Platzes legen, um eine komfortable und funktionale Lösung für den Alltag zu schaffen. Auch gesetzliche Vorgaben wie erforderliche Notausstiege sind zu beachten. Mehrere Entwürfe mit Varianten erleichtern die Optimierung.

Materialwahl und Kalkulation

In einem detaillierten Material- und Einkaufsplan werden alle benötigten Komponenten, Werkzeuge und Geräte aufgelistet und die voraussichtlichen Kosten kalkuliert. Wichtige Positionen sind:
  • Dämmmaterialien wie EPS-Platten, Polyestermatten etc. für Dach, Wände und Boden ca. 400-600 Euro
  • Holz und Holzwerkstoffe wie Multiplex, Leim, Schrauben für den Möbelbau ca. 500-1500 Euro
  • Metallbeschläge, Scharniere, Verschlüsse, Arbeitsplatten aus Edelstahl
  • Stoffe, Polstermaterial und Dekoration für Matratzen, Sitzflächen und Vorhänge
  • Elektrik wie Kabel, Sicherungen, Verteilerdosen, Steckdosen ca. 200-2000 Euro
  • Haushaltsgeräte und Zubehör wie Kühlschrank, Kocher, Spüle, Pumpe ca. 350-3500 Euro
  • Werkzeug und Kleinteile können leicht mehrere hundert Euro kosten
Mit kreativen Lösungen wie dem Einsatz gebrauchter Materialien aus Second-Hand-Shops lassen sich an vielen Stellen spürbare Einsparungen erzielen.

Ausbau-Start mit Dämmung und Elektrik

Sind alle Planungsvorarbeiten abgeschlossen, kann es an den eigentlichen Ausbau des Campers gehen. Empfehlenswert ist, mit der Dämmung und Elektroinstallation zu beginnen.

Dämmung gegen Kälte, Hitze und Feuchtigkeit

Eine hochwertige Dämmung ist enorm wichtig, um das Fahrzeug ganzjährig nutzen zu können und Schimmelbildung durch Kondensation zu vermeiden. Üblicherweise werden die Innenwände und Decken mit EPS-Platten, Polyestermatten oder Ähnlichem verkleidet. Zwischen Dämmung und Original-Blech sollte ein kleiner Luftspalt gelassen werden. Außerdem ist auf eine gute Isolation von Boden und Radkästen zu achten. Je nach verwendetem Material und Stärke der Dämmschicht summieren sich die Kosten schnell auf 400 bis 600 Euro oder mehr. Eine gut isolierte Außenhülle sorgt im Sommer für angenehme Kühle und im Winter für wohlige Wärme im Innenraum.

Verkabelung der Camper-Elektrik

  • Stromverteilerkasten und Sicherungen/Leistungsschalter installieren
  • Kabel für Beleuchtung, Steckdosen, Wasserpumpe etc. ziehen und fixieren
  • Eventuell Solaranlage, zweite Batterie, Laderegler einbauen
  • Alles sicher und den Vorschriften entsprechend verkabeln
Je nach Anspruch und geplanter Autarkie muss man hier schnell einen höheren vierstelligen Betrag einplanen. Eine einfache Lösung nur mit der nötigsten 12-Volt-Bordelektrik ist ab etwa 200 Euro machbar. Möchte man jedoch unabhängig campen können, werden leistungsstarke Solarpanele, große Batterien und ein Inverter für 230-Volt-Geräte benötigt, was die Elektrik zum Kostenfaktor Nummer eins machen kann.

Einbau der individuellen Möbel und Geräte

Kernstück des Camper-Ausbaus ist natürlich der Einbau der geplanten Einrichtung aus Schränken, Schubladen, Bett und Co. Hier kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Möbelbau nach individuellen Bedürfnissen

Jetzt ist handwerkliches Geschick für den Möbelbau gefragt, um den Ausbau des kleinen rollenden Zuhauses zu vervollständigen. Folgende Möbel sollten mit einplant werden:
  • Küchenblock mit Arbeitsplatte, Stauraum und Ablagen
  • Bett mit Lattenrost und bequemer Matratze in passender Größe
  • Sitzbank mit integrierten Staufächern und gemütlichen Sitzkissen
  • Kleiderschrank, Wandregale, Staufächer für Gepäck und Vorräte
  • Optional Tisch an Schienensystem für flexiblen Einsatz
Bei der Auswahl der Materialien ist auf eine ausreichende Stabilität und Robustheit für den mobilen Einsatz zu achten, auch um Verletzungen durch herabfallende Teile zu vermeiden. Bewährt haben sich hier kunstharzbeschichtete Holzwerkstoffe wie Multiplex, Vollholzdielen oder Schichtholzplatten, die sich leicht bearbeiten lassen. Unverzichtbar sind verdeckte Metallbeschläge, Führungen und Verschlüsse, um Rüttelbewegungen und Erschütterungen beim Fahren standzuhalten. Mit 500 bis 1500 Euro muss für die Möblierung in solider Ausführung gerechnet werden.

Installation der Campingusstattung

Nachdem die Einrichtung fertig montiert ist, kann mit dem Einbau der geplanten Geräte und Ausstattung begonnen werden:
  • Kleinkühlschrank für Lebensmittel und Getränke
  • Campingkocher oder Gaskocher samt Gasflasche
  • Spüle oder Waschbecken mit elektrischer Tauchpumpe
  • Optional Heizung, Klimaanlage, TV für mehr Komfort
  • Toilette und Wasser/Abwassertanks je nach Konzept
  • Verschiedene Tanks für Frisch- und Abwasser
Bei der Auswahl sollte man auf gute Qualität, Langlebigkeit und Energieeffizienz achten. Alles muss auf Dichtigkeit und Funktionalität getestet werden. Je mehr Extras man einplant, desto höher fallen die Kosten für die Camping-Ausstattung aus. Eine solide Grundausstattung ist ab etwa 350 Euro erhältlich. Mit Markise, Klimaanlage und Co. können aber schnell mehrere Tausend Euro zusammenkommen.

Abschließende Feinarbeiten für den letzten Schliff

Ist der Camper grundsätzlich fertig ausgebaut, stehen noch verschiedene Feinarbeiten an, um das neue Zuhause auf Rädern wohnlich zu machen. Innenraumgestaltung mit persönlicher Note Jetzt gilt es, durch die passende Einrichtung und Dekoration eine gemütliche und einladende Atmosphäre zu schaffen:
  • Wände und Möbel mit freundlichem Anstrich oder Tapete verschönern
  • Robuste, leicht zu reinigende Polsterstoffe verwenden
  • Persönliche Accessoires wie Bilder, Pflanzen, Kissen, Teppiche einbringen
  • Optional smarter Beleuchtungseinbau mit LED-Lampen

Externe Ausstattung für noch mehr Mobilität

Praktische Extras für draußen erhöhen die Flexibilität und Autarkie auf Reisen:
  • Markise gegen Sonne und Regenschutz
  • Fahrradträger für umweltfreundliche Fortbewegung
  • Zusätzliche Solarmodule für mehr Unabhängigkeit
  • Dachgepäckträger und -box für Gepäck und Sportgeräte
  • Weitere Tanks zur Erhöhung der Wasserkapazität

TÜV-Abnahme als letzter Schritt

Bevor es auf große Fahrt gehen kann, muss der fertige Camper-Umbau abschließend vom TÜV abgenommen und in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Unter Umständen müssen kleinere bauliche Anpassungen vorgenommen werden.

Zusammenfassung

Die Planung und der Selbstausbau eines eigenen Minicampers erfordern zwar Zeit, handwerkliches Geschick und Hingabe. Doch der Lohn ist ein voll auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes Reisefahrzeug mit viel Individualität und Funktionalität. Die Kosten bleiben dabei meist deutlich unter einem vergleichbaren Serienfahrzeug. Und durch den selbst durchgeführten Ausbau kennt man sein kleines mobiles Zuhause bis ins Detail, was Reparaturen, Umbauten und Optimierungen enorm vereinfacht. Mit der richtigen Vorbereitung und guten Materialien wird der eigenhändig ausgebaute Van zum zuverlässigen Begleiter für unzählige Abenteuer auf vier Rädern.